Die Stärken unserer gemeinsamen Bewerbung

Es gibt viele gute Gründe für ein Zukunftszentrum in Deutschlands Mitte, an der Nahtstelle zwischen Ost- und Westdeutschland. Dort wo Menschen jahrzehntelang getrennt waren und sich nun wieder ganz nah sind.

Die hier lebenden Menschen haben weitreichende Transformationserfahrungen gemacht. Und durch engagiertes Handeln, Kreativität und vor allem Zusammenhalt gestalten sie nun gemeinsam anstehende Transformationen.

Überzeugen Sie sich von den Inhalten unserer Bewerbung, von unserer Motivation, den regionalen Besonderheiten, Funktionen und unserer Netzwerkstrategie – für das Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation Mühlhausen | Eschwege.

Funktionen Zukunftszentrum Mühlhausen | Eschwege

  • Sitz in der Bürgergesellschaft
  • Mitten in Deutschland & Europa
  • Symbol Deutscher und Europäischer Einheit
  • Kraftwerk und Kraftfeld
  • zukunftsorientiert
  • gesamteuropäische Ausrichtung
  • ökologisch vertretbare Strukturen
  • umfangreiche Beteiligungsmöglichkeiten
  • Lern-, Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten aus der Mitte (der Bevölkerung) heraus
  • schlanke, wirtschaftliche Strukturen
  • gesamtdeutsche Ausrichtung
  • Bauen aus und im Bestand: nachhaltige Anlage und Ausrichtung

TRANSFORMATION liegt in unserer DNA

Mühlhausen und Eschwege sind das Beispiel in Deutschland für gelebte Transformation und Zusammenwachsen beiderseits der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze. Hier liegt die Fähigkeit zur Transformation in der DNA der Menschen.

Die meisten Menschen in Europa leben in Dörfern, kleinen und mittelgroßen Städten – in ländlichen Räumen wie Mühlhausen und Eschwege. Diese Größe macht es möglich, gemeinsam Lösungen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen zu erarbeiten. Diese sind wiederum für unterschiedlich große Städte und ländliche Räume gleichermaßen nutzbar. Erfahrungen mit Transformation lassen sich damit auf unterschiedlichen Ebenen erfahren, gestalten und erforschen.

TRANSFORMATION & DEUTSCHE EINHEIT

Mühlhausen und Eschwege sind über eine lange gemeinsame Geschichte verbunden. Beide Städte gehörten zwischen dem 6. und 8. Jahrhundert zu Thüringen und erlebten gemeinsam Kriege, Hunger, demografische, kulturelle oder religiöse Veränderungen, wirtschaftlichen Aufschwung und Niedergang sowie Teilung und Wiedervereinigung Deutschlands.

Vor diesem Hintergrund entschieden sich beide Kommunen, die erste deutsche Städtepartnerschaft nach dem Fall der Mauer, noch vor Herstellung der staatlichen Einheit, zu begründen – und auch die erste grenzüberschreitende Telefonverbindung einzurichten.

Folgen ihrer Randlage, die Ergebnis deutscher Teilung war, waren beiderseits der ehemaligen Grenze massiv spürbar. Sie bedeuteten zum Beispiel unterbrochene Familien- und Verkehrsverbindungen, zerstörte Sozial- und Wirtschaftsstrukturen, aber auch unterschiedliche staatliche Förderpolitiken und regionale Entwicklungskonzepte.

Mit der deutschen Einheit wurden erneut über Jahrzehnte bestehende Gewissheiten und Strukturen in Frage gestellt: Orientierungen, Rahmenbedingungen und Entwicklungsperspektiven schwanden oder fielen weg. Die anstehenden Transformationsprozesse erforderten für die ganze Region eine Neuorientierung in persönlicher, gesellschaftlicher, politischer und wirtschaftlicher Hinsicht. Sie war für die Stadt Mühlhausen und ihre Bevölkerung ungleich einschneidender als für die Bevölkerung Eschweges.

Gemeinsam mit Eschwege bietet der Standort Mühlhausen die einzigartige Möglichkeit, mit der Deutschen Einheit verbundene, aber auch längerfristige Transformationsprozesse in ihrem regionalen Kontext aufzuarbeiten. Dieser Rahmen ist für deutsche Verhältnisse repräsentativ und sichert eine gute Diskussionsgrundlage für die weitere Gestaltung unserer Gesellschaft

UNSERE MOTIVATION

Gemeinsam. Aus der Mitte heraus. In Deutschland. In Europa.

Exemplarisch illustriert die Region komplexe und gesamtdeutsche Transformationsprozesse vor, während und nach der deutschen Einheit. Menschen, Orte und ihre Geschichten dokumentieren, wie Transformationen mit Erfolgen und Fehlschlägen erfahren, bewältigt und gestaltet wurden und werden. An diesem Standort des Zukunftszentrums lassen sich grenzüberschreitende Bedingungen für misslingende und gelingende Transformation künftiger Herausforderungen erforschen und vermitteln.

Hier ist es möglich, weitere Schritte zur Fundierung und Stärkung einer freiheitlichen Bürgergesellschaft zu entwickeln und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu gestalten. Wir, die Stadtverwaltungen in Mühlhausen und Eschwege, möchten diese Erfahrungen unserer Bevölkerung vielen Menschen zugänglich machen. Wir möchten unseren Beitrag zum Erfolg künftiger Transformationsprozesse leisten.

DIE MENSCHEN

Zwei von drei Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands und Europas leben in vergleichbaren kleinstädtisch-ländlichen Verhältnissen. Der Standort Mühlhausen/Eschwege ermöglicht eine direkte Ansprache und Mitwirkung von Betroffenen, Bürgerschaft, Wissenschaft, Fachleuten und Entscheidungsträger*innen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Zivilgesellschaft sowie die Übertragbarkeit gesammelter Erfahrungen.

REGIONALE BESONDERHEITEN

Als ein Kriterium der Standortwahl des Zukunftszentrums benennt die Ausschreibung einen besonderen struktur- und regionalwirtschaftlichen Förderbedarf der sich bewerbenden Kommune. Zweifellos ist ein solcher Bedarf in der Region Mühlhausen (Unstrut-Hainich-Kreis) und ihrer Partnerstadt Eschwege (Werra-Meißner-Kreis) gegeben.

Die Bevölkerungsmehrheit Europas lebt in ländlichen Räumen

Sitz des Zentrums ist eine Mittelstadt. Die Bevölkerungsmehrheit in Europa lebt in Städten, Kleinstädten und Dörfern. Im Gegensatz zu Großstädten erhalten sie bislang zu wenig Aufmerksamkeit in der gesellschaftspolitischen Wahrnehmung. Mühlhausen und Eschwege stehen damit für eine typische mittlere Siedlungsgröße. In diesem Rahmen können Lösungen zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen erarbeitet werden.

Studien und Statistiken zeigen, dass die gesamte Region durch erhebliche gesellschaftliche Belastungen infolge der deutschen Einheit und nachfolgender Transformationsprozesse gekennzeichnet ist. Diese Folgen wirken noch immer nach. Für die Region Unstrut-Hainich-Kreis und Werra-Meißner-Kreis prognostiziert das Berlin-Institut bis 2035 weitere überdurchschnittliche Bevölkerungsverluste und wirtschaftliche Probleme. Es sieht die Region als einen in seiner Entwicklung besonders bedrohten Raum in Thüringen und Hessen. Mühlhausen/Thüringen und Eschwege/Hessen gehören zu den am stärksten schrumpfenden Städten ihres Bundeslandes. Sie stehen damit beispielhaft für viele Regionen in ganz Europa, in denen Abwanderung eine typische Transformationserfahrung ist.

EIN NETZWERK. FÜR DEUTSCHLAND. FÜR EUROPA.

Indem das Zentrum mit Mühlhausen|Eschwege als Knoten mehrerer Netzwerke eingebettet ist, eröffnet es vielfältige Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Kultur und Bürger*innen. Es kann so substanzielle Beiträge zum Zusammenhalt gesamteuropäischer Gesellschaften leisten.

ALLEINSTELLUNGSMERKMALE auf einen Blick

Deutsch-deutsche Bewerbung

Mühlhausen und Eschwege liegen geografisch zentral in Deutschland und Europa und bieten einen einzigartigen, differenzierten und zugleich repräsentativen Erfahrungsschatz und -raum im Umgang mit Transformationsprozessen.

Die zentrale Lage eröffnet kurze Wege aus allen Himmelsrichtungen. Zudem ist das Zukunftszentrum mit seiner dezentral angelegten Struktur nicht an einem einzigen Ort präsent. Damit sind Angebote in verschiedenen Regionen Deutschlands und Europas einfacher möglich und leichter zugänglich.

Die überregionale und bundesweite Erreichbarkeit des Zukunftszentrums am Standort Mühlhausen/Eschwege durch Zug- und Busverbindungen sowie mit dem PKW ist gut. Auch an überregionale Radwege ist die Region angebunden.

Transformation liegt hier in der DNA der Menschen

Mühlhausen mit seiner Partnerstadt Eschwege bietet sich an, exemplarisch die erfolgreiche Bewältigung, Bearbeitung und Gestaltung von Transformationen in bürgergesellschaftlichem Rahmen zu erforschen und Ergebnisse zu vermitteln.

Lokal verankertes Vertrauen gestattet es, im Nahraum der Menschen zentrale Gerechtigkeitsfragen wie die Verteilung öffentlicher Güter, Demokratieentwicklung, gleichwertige Lebensverhältnisse mit unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen auszuhandeln. Aufgabenstellungen, Erfahrungen und Arbeitsansätze, die hier erkundet oder entwickelt werden, lassen sich als Werkzeuge und Bausteine auch für andere Siedlungsräume modellbildend nutzen und stärken den Zusammenhalt der ganzen Gesellschaft.

Netzwerke mit Brückenfunktion

Die am regionalen Knotenpunkt im Aufbau befindliche mehrschichtige Netzwerke-Struktur ist flexibel und offen konzipiert. Sie ermöglicht die Einbeziehung weiterer Akteure und Mitbewerber im Rahmen einer gesamtdeutschen und -europäischen Struktur. Dabei steht die Brückenfunktion des Bewerbungskonzeptes im Vordergrund.

Überregionale Arbeit, Begegnung und künstlerische Gestaltung mit großer Reichweite und im Nahraum der Menschen umweltverträglich und nachhaltig zu organisieren und zu gestalten, wird durch die technische Ausstattung der Standortregion und die dezentrale Netzwerke-Architektur möglich.

Nachhaltigkeit in der Stadt- und Gebäudeplanung

Mühlhausen bietet – wie auch Eschwege – über die Nutzung vorhandener Bausubstanz und durch die dezentrale Einbettung des Zentrums in die Stadtarchitektur Möglichkeiten einer auf Nachhaltigkeit angelegten, Ressourcen schonenden und zugleich klima- und kostengünstigen Stadt- und Gebäudeplanung. Sie eröffnen damit beispielgebend innovative, überregional bedeutende Potenziale exemplarischer Umsetzung einer „Neuen Baukultur“ (Bauen im Bestand; Innovation aus dem Bestand).

Standort Mühlhausen und Zukunftszentrum

Die von der Stadt Mühlhausen auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs (GVZ) angebotene Liegenschaft entspricht in Umfang, Lage und Voraussetzungen den Anforderungen des Zukunftszentrums. Für diese Fläche sieht das integrierte Stadtentwicklungskonzept eine Begrünung vor, die sich auf ansprechende Weise mit den Anforderungen an den Neubau des Zukunftszentrums verbinden lässt. Mit dem Vorschlag, die „Alte Brauerei“ als weiteres Gebäude zu nutzen, entstünde ein dezentrales Zukunftszentrum, das zwei ortsbildprägende Leerständen mit Transformationsgeschichte in der Stadt verankert. Dieser Ansatz setzt Gedanken von Nachhaltigkeit, sparsamem Ressourcenverbrauch und städtebauliche Überlegungen um.